Seit rund 20 Jahren steht Annett Louisan nun schon als Sängerin erfolgreich im Rampenlicht der breiten Öffentlichkeit.
Angefangen hat alles mega erfolgreich mit ihrer ersten frech fröhlichen und provozierenden Single, mit der sie damals beteuerte „nur spielen“ zu wollen und das, obwohl oder gerade weil ihre Musik so erfrischend anders war und ist, als all das was täglich im Radio läuft.
Die Rede ist von Annett Louisan.
Mit ihrer süßen Mädchenstimme und einem stets verändernden Image, indem die Sängerin sich mal als beschützenswerte Kindfrau mit Lolitacharme, mal als naives Blondchen oder männermordender Vamp präsentiert, hat sich Annett Louisan seit 2004 eine große kontinuierliche Fangemeinde aufgebaut.
Wobei es immer wieder ihre außergewöhnlichen Lieder sind, die mal ganz zart melancholisch und nachdenklich oder einfach frech sarkastisch und schon fast ein bisschen bösartig,
aber nie gewöhnlich sind, mit denen sie ihre Anhängerschaft verzaubert und die Annett Louisan so einzig, aber keinesfalls artig machen.
Nun ist sie wieder da, nach einer kreativen Pause, in der sie viele Momente zum Nachdenken hatte und in der viele neue Lieder entstanden sind.
Dass sie diese Auszeit gut genutzt hat, beweist sie gerade mit ihrem neuen Album „Babyblue“.
Ein Album über den Blues in der Mitte des Lebens und das Älterwerden.
Voller Hingabe und Humor mal augenzwinkernd, aber immer mit aufrichtiger Haltung gegenüber dem aktuellen Zeitgeschehen, erzählt Annett Louisan über die Angst, aber auch das Annehmen dieses Lebensabschnittes.
Vom Glück und vom Unglück, wie sich beides bedingt und wie nicht nur Menschen kommen und gehen, sondern auch man selbst.
Solange, bis man schließlich wieder zu sich selbst zurückfindet.
Produziert wurde Annett Louisan’s „Babyblue“ von Tim Tautorat, der sich mit seinen Arrangements der gemeinsamen Kompositionen vor den Chansons der späten 60er und frühen 70er Jahre verbeugt und die Melancholie von „Babyblue“ auch musikalisch gekonnt einfängt.
Sie selbst sagt das zu: „Irgendwann muss man auch mal stehen bleiben, um zu schauen wo man steht und wo man vielleicht noch hingehen will. Das war ein wichtiger Zeitpunkt.
Ich hatte so ein großes Bedürfnis nach Veränderung.
Und es ist ja auch ganz wichtig, dass man nicht nur die Erwartungen der anderen erfüllt.“
Herausgekommen ist so eine CD, die meist sparsam instrumentalisiert in einer
musikalischen Besetzung aus Streichern, Piano, Kontrabass, Gitarre und Schlagzeug besteht und Liedern die fern ab des gängigen Pop sind und sich in der ganz großen Tradition des Chanson der 60 / 70iger Jahre verstehen.
Es sind 12 ganz besondere Lieder, die uns eintauchen lassen in die Welt der Annett Louisan und das genauere Hinhören lohnen.
Zwar hat Annett Louisan sich nicht gänzlich neu erfunden, aber dennoch gezeigt, dass weit mehr in ihr steckt als so mancher vermutet oder ihr zugetraut hat.
Musikalisch traut sie sich weit über den Tellerrand hinaus zu sehen und befreit sich damit selbst aus den Korsett und aus der Schublade in die sie gern gesteckt wird.
Und, dass sie und ihr fabelhaftes Team Texte schreiben können, die alles andere als gewöhnlich sind, beweist sie auf „Babyblue“. mal wieder aufs Vortrefflichste.
Oder wie es ihre Plattencompany ausdrückt:
„Annett Louisan LÄDT ZUM GROSSEN CHANSON-THEATER DER PARADOXIEN EIN.“
Text: Stefan Peter (Team Gabis-Schlager.Club)
Foto: Cover Ariola / Sony Music